Begegnung mit einem Heiligen

Johannes Wieczorek

Begegnung mit einem Heiligen

Begegnung mit einem Heiligen

Eine große „Fan-Gemeinde“ hatte sich im Juni 1996 im Berliner Olympiastadion versammelt. Doch nicht, wie man denken könnte, zu einem Fußballspiel. Kein geringerer als Papst Johannes Paul II. hatte die deutsche Hauptstadt besucht und einen großen Gottesdienst im Berliner Fußballtempel gefeiert. Ich, als kleiner Junge von knapp 4 Jahren, war auch dabei. Nur dunkel kann ich mich erinnern. Wir hatten nicht die besten Plätze, aber doch war es ein ganz besonderes Erlebnis den Heiligen Vater einmal aus der „Nähe“ zu betrachten. Es war das einzige Mal, dass ich den Papst live erleben durfte.

Durch die Arbeit hatte ich nun vor Kurzem die Möglichkeit einige Tage in Rom zu sein. Fest hatte ich mir dabei einen Besuch im Petersdom in einer freien Minute vorgenommen – und am Grab von Johannes Paul II. vorbeizuschauen. Auch wenn für viele die Urlaubszeit schon vorbei war, so waren doch noch einige Touristen in der Ewigen Stadt unterwegs. An einem Abend nutzte ich die kurze Schlange vor dem Petersdom und reihte mich ein, in den Kreis jener, die ins Zentrum der Christenheit wollten.

Für mich war es ein besonderes Erlebnis wieder einmal diesem großen Heiligen nahe sein zu dürfen. Er, der mit seiner Theologie des Leibes einen neuen Blick auf die menschliche Liebe und Sexualität und seine Bedeutung für den göttlichen Heilsplan ermöglichte. In den Jahren des Studiums der Theologie des Leibes an der Hochschule in Heiligenkreuz, aber auch nach dem Studium, wurde mir eines mehr und mehr bewusst. Wovon Johannes Paul II. spricht, ist nicht eine Theorie, die er am Schreibtisch entwickelt hat. Er war nicht eine Person, die keinen Bezug zur Lebenswirklichkeit und keine Vorstellung von den Herausforderungen in den menschlichen Beziehungen hatte. Vielmehr hat Johannes Paul II. die Schönheit und Berufung des Menschen wie kaum ein anderer erkannt und mir die Augen geöffnet für die wahre Bedeutung des Menschseins im Allgemeinen, aber auch für mich persönlich. Seine Worte sprechen nicht nur zum Verstand, sondern bringen etwas zum Vorschein, was die innerste Sehnsucht im menschlichen Herzen ist: Die Sehnsucht Liebe zu empfangen und Liebe zu schenken.
 
In seiner Enzyklika Redemptor hominis sagt Johannes Paul II.: „Der Mensch kann nicht ohne Liebe leben. Er bleibt für sich selbst ein unbegreifliches Wesen; sein Leben ist ohne Sinn, wenn ihm nicht die Liebe geoffenbart wird, wenn er nicht der Liebe begegnet, wenn er sie nicht erfährt und sich zu eigen macht, wenn er nicht lebendigen Anteil an ihr erhält.“

Bedenken wir also: Der Mensch ist zur Liebe berufen!
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