Die Pornografie erzieht die Menschen dazu, den Wert der anderen danach zu bemessen, wie viel Begierde wir für sie empfinden. Wir versuchen vielleicht scherzhaft, uns einzureden, dass das kein Problem ist, aber unsere Fähigkeit, zu lieben, wird verkrüppelt. Während wir mit unseren Fantasien beschäftigt sind, wird unsere Männlichkeit und Weiblichkeit entstellt, und wenn wir eine echte Beziehung eingehen, machen wir den frustrierenden Fehler Liebe mit Begierde zu verwechseln. Während Liebe Opfer und Verbindlichkeit erfordert, lehrt uns die Pornografie, andere auf Sexualobjekte zu reduzieren, die man benutzen und dann wegwerfen kann, sobald unsere Leidenschaft nachlässt. Wir sind für die Liebe geschaffen, aber wir können eine Fantasie nicht lieben und sie kann uns nicht lieben.
Obwohl Pornografie nicht nur ein Männerproblem ist, bedenke, wie sie sich auf Männer auswirkt: Wenn ein Mann eine Frau liebt, liebt er sie für das, was sie ist. Eine solche Liebe ist mit Pornografie unmöglich, weil der Mann nur das „liebt“, was sie ihm gibt. Er hat keine Ahnung, wer die Frau ist. Deshalb hat Papst Johannes Paul II. gesagt, dass das Problem der Pornografie nicht darin besteht, dass sie zu viel zeigt, sondern dass sie zu wenig zeigt. Sie zeigt zu wenig, weil sie eine Frau auf ihre Körperteile reduziert. Anstatt zur Männlichkeit einzuladen, erzieht die Pornografie dazu, die Verantwortung für eine Frau abzulehnen. Websites und Zeitschriften als „erwachsen“ zu bezeichnen oder ein Striplokal „Gentleman's Club“ zu nennen, könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Frauen wissen, dass echte Männer weder dem einen noch dem anderen erliegen. Welcher Mann hat es schließlich nötig, Geld zu bezahlen, damit eine Frau so tut, als ob sie ihn mag?
Manche behaupten, dass Pornos nur ein harmloser Weg sind, um Versuchungen zu lindern. Aber Pornografie befreit nicht von Versuchungen, genauso wenig wie Prostitution. Als Christen ist es nicht unser Ziel, sexuelles Verlangen loszuwerden, sondern unser Verlangen um der Liebe willen zu beherrschen. Die Vorstellung, dass Pornografie dazu dienen kann, die Versuchung zu verringern, ist so, als würde man sagen, dass man mit Feuerzeugbenzin ein Feuer löschen kann.
Und schließlich ist Pornografie der perfekte Weg, um deine zukünftige Ehe zu ruinieren. Sie trainiert das Gehirn darauf, Sex mit schmutzigen, unerlaubten, sexuellen Fantasien zahlloser verfügbarer Frauen zu assoziieren. Und auch wenn es nur ein paar Sekunden dauert die Bilder zu sehen, so dauert es doch Jahre, sie zu vergessen. Dies führt zu einer enormen Belastung in der Ehe, weil man seine Partnerin (auch unbewusst) mit Modellen vergleicht und infolgedessen von ihr erwartet einem genauso viel Aufregung zu bieten. Wenn dies nicht der Fall ist, leidet das Paar darunter und gerade die Frau fühlt sich verletzt und nicht in der Lage, den Fantasien „gerecht“ zu werden. Wer will schon seine zukünftige Braut oder seinen zukünftigen Bräutigam so etwas durchmachen lassen?
In den Worten eines Ehemannes verursacht die Pornografie „jene Verzerrungen unserer sexuellen Wünsche, die wir bekämpfen müssen, um wahre Liebe zu entdecken“.(Q1) Wenn du also Pornografie besitzt, solltest du sie aus Liebe zu deinem zukünftigen Ehepartner sofort wegwerfen. In dem Maße, in dem du Frauen liebst, bekämpfe die Pornografie.(Q2)
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Q1: Christopher West, Good News about Sex and Marriage (Ann Arbor, MI: Charis Books, 2000), 84.
Q2: Anmerk. d. Übers.: Für Hilfe im deutschsprachigen Raum siehe: free-indeed.de und www.safersurfing.org.